Hardtwaldschule Seulberg / Friedrichsdorf

Konzept der Eingangsstufe

Geschichtlicher Hintergrund 

Die in Hessen seit 1968 in einem Schulversuch praktizierte Früheinschulung Fünfjähriger in die Eingangsstufe war ein wesentlicher Bestandteil der Grundschulreform.                                     

Kinder, die im Schulbezirk wohnen und das 5. Lebensjahr vollendet haben, werden ohne Feststellung einer Schulreife aufgenommen.  In der Grundschule Seulberg wurde die Eingangsstufe 1973 eingeführt.  

Die pädagogische Gestaltung der Eingangsstufe

Die zweijährige Eingangsstufe vereint Inhalte und Arbeitsweisen der vorschulischen und schulischen Erziehung.  Die Kinder erfahren durch den Besuch der Eingangsstufe einen behutsamen Übergang vom Kindergarten zur Grundschule.  

In seinem weiteren Schulleben muss ein Kind nie wieder so viele Grundlagenkenntnisse erwerben wie in einem ersten Schuljahr. Durch den Besuch der Eingangsstufe steht den Kindern nicht nur ein Jahr zum wichtigen Erwerb der schulischen Grundkenntnisse zur Verfügung, sondern sie haben zwei Jahre Zeit, das Ziel des ersten Schuljahres zu erreichen. Außerdem steht zusätzlicher Raum für kreative, musische, kulturelle und soziale Erfahrungen zur Verfügung. Die beiden Jahrgänge E 1 und E 2 sind als Einheit zu betrachten.  

Durch altersentsprechende Spiel- und Arbeitsformen erwirbt das Kind Fähigkeiten und Fertigkeiten, die zu höherer Lernbereitschaft, größerer Selbstständigkeit und entsprechendem sozialen Verhalten führen.  Die Eingangsstufe will den Kindern einen Erfahrungsraum öffnen, in dem wichtige Grundqualifikationen und -kompetenzen erworben werden können.  

Die Eingangsstufe soll

soziale Verhaltensweisen entwickeln, die den einzelnen befähigen, soziale Rollen zu übernehmen und in der Gruppe zu lernen, aber auch seine Individualität im Sozialgefüge zu entfalten und zu behaupten; 

geistige Leistungen fördern und  die Vermittlung der Kulturtechniken, wie Lesen, Schreiben, Rechnen gezielt aufbauen und intensiv erarbeiten; 

emotionale Kräfte wecken und kultivieren, um die Erlebnis- und Ausdrucksfähigkeit der Kinder vielfältig zu fördern; 

körperliche Entwicklung durch angemessene Bewegungsmöglichkeiten, durch Spiel und Sport unterstützen.  

Im Team der Eingangsstufe arbeiten SozialpädagogInnen und LehrerInnen gleichberechtigt zusammen. Das heißt nicht, dass die Klassen ständig von beiden Pädagogen zur gleichen Zeit betreut werden. Sie setzen nach gemeinsamer Abstimmung die inhaltlichen Schwerpunkte individuell nach dem Entwicklungsstand der Kinder. Differenzierungs- bzw. Förderstunden ergänzen die pädagogische Arbeit. 

Die enge Zusammenarbeit zwischen Eltern und Pädagogen durch regelmäßige Elterngespräche und Elternabende ist Voraussetzung für eine individuelle Förderung der Kinder. 

In den ersten Schulwochen benötigen die Kinder viel Zeit, sich an die neue Umgebung, die Mitschüler und die Bezugspersonen zu gewöhnen. Die vom Team beobachteten Verhaltensweisen der Kinder ihre Neigungen, ihr Vorwissen und Wünsche, sowie die zusätzlich erhaltenen Informationen über die Vorgeschichte der Entwicklung der Kinder durch die Eltern, bilden die Grundlage für die weitere pädagogische Arbeit.